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Meine Ausbildung gefällt mir nicht, was nun?

Ausbildung läuft anders als gedacht? Diese Wege helfen dir weiter, bevor du abbrichst.
Von Alicia Busse

Nicht jede Ausbildung verläuft so, wie man sie sich am Anfang vorgestellt hat. Vielleicht merkt man nach ein paar Monaten, dass es einfach nicht mehr passt, die Arbeitsbedingungen, das Umfeld oder die Inhalte stimmen auch nicht mehr. Du bist mit diesem Gefühl nicht allein, denn es geht vielen Auszubildenden so. Die gute Nachricht ist, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, wie du damit umgehen kannst, ohne übereilt aufzugeben. ✨

Ursachen herausfinden – warum gefällt dir die Ausbildung nicht mehr? 

Bevor du über einen Abbruch oder Wechsel nachdenkst, solltest du dir klarmachen, warum du unzufrieden bist: 

  • Sind es die Inhalte der Ausbildung?
  • Liegt es am Betrieb oder Ausbilder?
  • Fühlst du dich im Team unwohl?
  • Oder gibt es private Gründe, die dir die Ausbildung erschweren?

Wenn du die Ursache nicht kennst, kannst du nur schwer eine Entscheidung treffen, die dich glücklicher macht. 

Reden hilft – suche das Gespräch 

Sprich offen mit deinen Ausbildern, Kollegen oder der Berufsschule über deine Situation. Häufig lassen sich Probleme durch kleine Änderungen lösen, z. B.: 

  • andere Aufgabenbereiche ausprobieren
  • Konflikte im Team ansprechen
  • Unterstützung bei schulischen Schwierigkeiten bekommen

Auch Beratungsstellen wie die IHK, HWK oder die Agentur für Arbeit bieten kostenlose Beratungsgespräche an. 

Wechsel statt Abbruch – eine Alternative 

Manchmal ist es nicht nur die Ausbildung allein, die nicht passt, sondern der Betrieb. Dann kann ein Betriebswechsel sinnvoll sein.

Möglich ist auch ein Berufswechsel: Vielleicht bist du in der Branche richtig, aber der Beruf passt nicht zu dir. Bleibe beispielsweise in der Gesundheitsbranche und wechsle von der Ausbildung zur Pflegefachkraft zur Ausbildung zur Pflegefachassistenz oder medizinischen Fachangestellten.  

Vorteil: So ein Wechsel kann leichter sein als ein kompletter Umstieg – und deine bisherigen Ausbildungserfahrungen können oft angerechnet werden. 

Du willst etwas ganz anderes machen? Dann kann ein gut geplanter Branchenwechsel die Lösung sein. Je nach Ähnlichkeit deiner vorherigen Tätigkeit können auch hier Anrechnungen möglich sein. 

Wie läuft ein Berufs- oder Branchenwechsel ab?

  • Neuorientierung: Zuerst solltest du dir klarmachen, welche Stärken und Interessen du hast. Berufsberatungen (z. B. bei der Agentur für Arbeit) helfen dir, passende Berufe zu finden. 
  • Anrechnung prüfen: Manche Ausbildungsinhalte können dir angerechnet werden – vor allem, wenn ähnliche Grundlagen vorhanden sind (z. B. kaufmännische Kenntnisse). 
  • Neue Bewerbung: Für die neue Ausbildung musst du dich regulär bewerben – deine bisherige Ausbildungszeit kannst du aber positiv im Lebenslauf darstellen. 
  • Übergang planen: Wichtig ist, dass du nicht ohne Anschluss dastehst. Ein Praktikum oder Berufsorientierungsprogramm kann den Wechsel erleichtern. 

💡Tipp: Unser Entscheidungsguide gibt dir einen Überblick über die verschiedenen Berufsfelder und soll dir beim Treffen solcher wichtigen Zukunftsentscheidungen helfen.

Wenn der Abbruch unausweichlich ist 

Entscheidest du dich nach reiflicher Überlegung für einen Abbruch, solltest du Folgendes beachten: 

  • Formale Kündigung: Achte auf die Probezeit- oder Kündigungsfristen in deinem Ausbildungsvertrag. Während der Probezeit kannst du jederzeit fristlos kündigen. Nach der Probezeit gilt für Azubis eine Kündigungsfrist von vier Wochen, Betriebe dürfen nur aus wichtigem Grund fristlos kündigen. 
  • Neuen Plan machen: Überlege, wie es danach weitergeht – eine andere Ausbildung, ein Studium, Praktika oder eine Auszeit. 
  • Lücken vermeiden: Bewirb dich frühzeitig, damit du nicht unnötig lange ohne Perspektive bist. Good to know: Es kommt häufig vor, dass Arbeitgeber:innen ihre Bewerber:innen zu den Lücken im Lebenslauf befragen. 

Richtig kommunizieren – ehrlich, aber respektvoll 

Wenn du abbrechen oder wechseln möchtest, ist es wichtig, dies klar und respektvoll zu kommunizieren: 

  • Sprich zuerst persönlich mit deinem Ausbilder oder deiner Ausbilderin.
  • Erkläre deine Gründe sachlich – vermeide Vorwürfe.
  • Bedanke dich für die bisherige Zeit.

Unzufriedenheit in der Ausbildung ist kein Grund zur Panik. Wichtig ist, nicht vorschnell abzubrechen, sondern alle Optionen zu prüfen: ein Wechsel des Betriebs oder Berufs, ein offenes Gespräch oder – wenn es wirklich nicht anders geht – ein gut geplanter Abbruch. So sicherst du dir trotz schwieriger Phase die besten Chancen für deine Zukunft. 

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