Verbesserungsbedarf bei Azubis: Darauf achten Betriebe
„Zweifel an der Ausbildungsreife“ – Den haben viele Unternehmen in Niedersachsen, wenn es um ihre Azubis geht. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK): Befragt wurden mehr als 1.500 Ausbildungsbetriebe. Fast neun von zehn gaben an, bei ihren Auszubildenden in bestimmten Bereichen Verbesserungsbedarf zu beobachten. Besonders häufig genannt wurden etwa die Belastbarkeit und das Ausdrucksvermögen.
Wie wichtig ist das Wissen aus der Schule?
Vielleicht warst du in der Schulzeit häufig mit anderen Dingen beschäftigt und fragst dich, ob deine Wissenslücken in der Ausbildung zum Problem werden? Rund die Hälfte aller befragten Ausbildungsbetriebe ist der Meinung, dass die schulischen Grundkenntnisse wichtig für die Ausbildung sind. Die Antwort ist also „Jein“. Andere Fähigkeiten gelten zunehmend als wichtiger oder sollten das Schulwissen ergänzen. 🤓
Dein Skilltree: Diese Fähigkeiten halten Ausbilder:innen für zentral
Falls du die folgenden Eigenschaften noch nicht zu deinen Stärken zählst, kann es sich lohnen, genau diese Skills weiterzuentwickeln. Denn über 85 Prozent der Betriebe legen großen Wert auf:
Mentale Leistungsfähigkeit:
Gemeint sind Fähigkeiten wie logisches Denken, Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit und räumliches Vorstellungsvermögen
Arbeits- und Sozialverhalten:
Dazu zählen zum Beispiel deine Belastbarkeit, Kritikfähigkeit, Teamfähigkeit, Disziplin, und Zuverlässigkeit
In diesen sechs Bereichen sehen Betriebe Entwicklungsbedarf
Auf die folgende Frage sollten die Unternehmen antworten:
In welchen Bereichen stellen Sie Mängel bei der Ausbildungsreife heutiger Schulabgänger fest?
Die Bereiche, die dabei am häufigsten genannt wurden, sind:
- Ausdrucksvermögen – Besonders in der Handelsbranche wird das thematisiert
- Mathematik
- Wirtschaft
- Belastbarkeit
- Disziplin
- Mentale Leistungsfähigkeit
Was kann helfen?
Unternehmen erwarten nicht, dass Azubis von Beginn an in allen Punkten perfekt sind. Entscheidend ist, ob man bereit ist, an sich zu arbeiten. Kleine Schritte im Alltag können schon viel bewirken. Das sind unsere Tipps für dich:
Für dein Arbeits- und Sozialverhalten
Versuche, in Konfliktsituationen Kompromisse einzugehen, falls du manchmal stur bist. Du bist eher zurückhaltend? Dann versuch, etwas mehr Eigeninitiative zu zeigen. Bringe also eigene Vorschläge ein. Zuverlässigkeit zeigst du, indem du Aufgaben pünktlich erledigst und Absprachen einhältst.
Für deine mentale Leistungsfähigkeit
Trainiere dein logisches Denken und Ausdrucksvermögen, indem du im Berufsalltag aktiv Aufgaben übernimmst – zum Beispiel Kundengespräche oder kleine Rechenaufgaben. So kannst du zeigen, dass du lernbereit bist und dich weiterentwickelst – und du gewinnst nach und nach an Selbstsicherheit.
🧠 Übrigens haben Studien gezeigt, dass dein Gehirn im Alter deutlich länger funktioniert, wenn du es im (Berufs-)Alltag mit genau solchen Aufgaben trainierst. Mehr dazu erfährst du hier.
Fazit: Die Studie zeigt nicht nur, wo Azubis nachbessern könnten, sondern auch, worauf es Unternehmen wirklich ankommt. Wer sich diese Fähigkeiten aneignet, ist nicht nur „ausbildungsreif“, sondern hebt sich auch von anderen ab – ein echter Vorteil für deinen Start in die Ausbildung 2025.
Quelle: IHKN-Ausbildungsumfrage 2025