© Lena Kulla / Schlütersche Ausbildungsmedien

Auslandspraktikum in der Ausbildung mit Erasmus+

Als Azubi ins europäische Ausland? So funktioniert es mit Erasmus+!
Von Laura Rivera

Du möchtest während deiner Ausbildung über den Tellerrand schauen? Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen? Eine neue Kultur kennenlernen und nebenbei noch deine Sprachkenntnisse verbessern? Dann ist ein Auslandspraktikum mit Erasmus+ vielleicht genau das Richtige für dich! Es bietet dir die Möglichkeit, Berufserfahrungen in einem anderen Land zu sammeln – und bringt dich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiter.  

Ob Spanien, Irland oder Schweden – Europa steht dir offen. In diesem Artikel erfährst du, wie ein Praktikum mit Erasmus+ abläuft, welche Vorteile es bietet und wie du dich bewerben kannst. Bereit für dein Abenteuer im Ausland? ✈️

Was genau ist eigentlich Erasmus+?

Erasmus+ ist ein Förderprogramm der Europäischen Union (EU). Seit 2014 fördert es Lernen und Zusammenarbeiten in Europa. Die EU stellt dafür Geld zur Verfügung. 

Mit Erasmus+ hast du die Möglichkeit, während deiner Ausbildung eine Zeit lang im Ausland zu lernen, zu arbeiten und zu leben. Du kannst mehrere Wochen in einem ausländischen Unternehmen ein Praktikum absolvieren. Aufenthalte an einer Berufsschule sind ebenfalls möglich. Und das Beste daran:

💰 Erasmus+ hilft dir bei der Finanzierung deines Auslandsaufenthalts.

Mit Erasmus+ lernst du nicht nur neue Arbeitsweisen kennen. Du entwickelst auch deine Sprachkenntnisse weiter, wirst selbstständiger und sammelst wichtige Erfahrungen für dein Leben, die sich auch auf deinem Lebenslauf gut machen. Internationale Kompetenzen werden in der Arbeitswelt nämlich immer wichtiger.

💡 Good to know: Erasmus+ boomt gerade so richtig! Immer mehr Ausbildende nutzen die Möglichkeit für ein Auslandpraktikum. 2024 absolvierten laut des Bundesinstituts für Berufsbildung so viele Auszubildende wie noch nie ein Praktikum im Ausland mit Erasmus+.

In welche Länder kann ich mit Erasmus+?

Ob Skandinavien oder Mittelmeerraum: Ein Auslandspraktikum mit Erasmus+ ist in zahlreichen Programmländern möglich. Zum einen sind das die EU-Mitgliedstaaten. Darüber hinaus gibt es einige weitere Länder, für die eine Förderung mit Erasmus+ möglich ist.

Hier ist eine Liste mit allen Ländern, die aktuell zum Programmbereich von Erasmus+ gehören:

🌍 Auslandspraktikum mit Erasmus+

  • Belgien
  • Bulgarien
  • Dänemark
  • Deutschland (für Azubis aus dem Ausland)
  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Irland
  • Italien
  • Kroatien
  • Lettland
  • Litauen
  • Luxemburg
  • Malta
  • Niederlande
  • Österreich
  • Polen
  • Portugal
  • Rumänien
  • Schweden
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Spanien
  • Tschechien
  • Ungarn
  • Zypern
  • Island
  • Liechtenstein
  • Nordmazedonien
  • Norwegen
  • Serbien
  • Türkei

📲 Lese-Tipp: Schau doch mal auf dem Blog der Schlüterschen Azubis vorbei: Dort berichten zwei Azubinen von ihrem Auslandspraktikum auf Malta. Auf unserem Instagram-Kanal findest du ab dem 30. April außerdem ein Video dazu!

Was bringt mir ein Praktikum im Ausland?

Ein Praktikum im Ausland ist viel mehr als nur Arbeiten in einem anderen Land. Es ist eine echte Chance, dich weiterzuentwickeln und über dich hinauszuwachsen!

💪 Du wirst selbstständiger und gewinnst an Selbstvertrauen: Plötzlich wohnst du vielleicht in einer WG in Barcelona oder nimmst den Bus zur Arbeit in Dublin – das ist aufregend und bringt dich persönlich weiter!

🗣️ Du verbesserst deine Sprachkenntnisse: Ob English, Spanisch oder eine andere Sprache: Im Alltag und im Job lernst du ganz nebenbei, dich sicherer auszudrücken und fließender zu sprechen.

💻 Du sammelst neue berufliche Skills: In deinem Praktikumsbetrieb bist du sofort mit eingebunden und lernst Neues dazu, nutzt vielleicht eine neue Software oder lernst mit einer neuen Technik zu arbeiten.

📃 Du sammelst Pluspunkte für deinen Lebenslauf: Ein Auslandpraktikum zeigt, dass du mutig, flexibel und offen für Neues bist – das kommt bei zukünftigen Arbeitgebern gut an!  

🛠️ Du lernst andere Arbeitsweisen kennen: Jedes Land hat seine eigene Kultur – auch im Job. Das macht deinen Blick auf die Arbeitswelt breiter und vielfältiger.

🧭 Orientierung fürs Leben: Vielleicht merkst du in deinem Auslandpraktikum, was dir beruflich so richtig Spaß macht – oder was so gar nicht deins ist. Das hilft dir bei deiner Entscheidung, welchen Weg du nach deiner Ausbildung gehen möchtest.  

🫶 Du lernst coole neue Leute kennen: Ob Kolleg:innen oder WG-Mitbewohner:innen – du triffst Menschen aus anderen Ländern. Daraus entstehen oft Freundschaften fürs Leben.

📸 Unvergessliche Momente: Ob Sightseeing nach Feierabend oder Kurztrip am Wochenende – du wirst viele Dinge erleben, an die du dich dein Leben lang gerne zurückerinnerst.  

🚀 Persönlich wachsen: In einem anderen Land zu leben und zu arbeiten ist eine echte Herausforderung – aber genau das hilft dir, über dich hinauszuwachsen. Du lernst, Probleme selbst zu lösen und wirst unabhängiger!

🌍 Du erwirbst interkulturelle Kompetenz: Klingt erstmal kompliziert, ist aber super wichtig. Du lernst, mit Menschen aus anderen Kulturen zusammenzuarbeiten. Das hilft dir später im Job, wenn du zum Beispiel in einem internationalen Unternehmen oder einem Team mit verschiedenen Nationalitäten arbeitest.  

🧳 Raus aus dem Alltag: Ein Praktikum im Ausland bringt frischen Wind – neue Eindrücke, andere Menschen, ungewohnte Aufgaben. Das motiviert total und gibt dir neuen Schwung für deine Ausbildung! Du bringst sicher neue Impulse und kreative Ideen mit nach Hause.

Kurz gesagt: Ein Auslandspraktikum ist eine Investition in dich selbst! Und ein Abenteuer, das du nie vergessen wirst!

💡 Good to know: Es gibt übrigens keine generelle Altersbeschränkung für ein Auslandpraktikum mit Erasmus+. Manche Anbieter von Auslandsaufenthalten grenzen das Teilnahmealter jedoch ein. Empfehlenswert ist ein Alter von mindestens 18 Jahren.    

Wie bekomme ich ein Erasmus+-Stipendium?

Flug, Unterkunft, Busticket vor Ort: Klar, ein Auslandsaufenthalt ist erstmal mit Kosten verbunden. Aber zum Glück übernimmt die EU einen Großteil davon, wenn du ein Stipendium bekommst.

Die wichtigsten Fakten rund ums Geld

💶 Dank des Erasmus+-Stipendiums werden die Aufenthalts- und Fahrtkosten übernommen.

💶 Wie hoch genau das Stipendium ist, hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel von der Dauer deines Aufenthalts und von dem Land, in das du reist. Hier findest du die genauen Fördersätze.

💶 Erasmus+ übernimmt zwar einen Großteil deiner Kosten, aber beachte, dass nicht immer alle Ausgaben durch das Stipendium abgedeckt werden.

💶 Richtig cool: Du wirst während deines Praktikums übrigens von deinem Ausbildungsbetrieb weiterbezahlt!

Aber wie bekommt man nun eine Förderung?

Sprich als erstes mit deinen Ausbildungsbetrieb: Frage nach, ob es bereits Angebote für Auslandsaufenthalte gibt oder ob sie offen dafür sind. Falls du deinen Chef oder deine Chefin erst noch überzeugen musst, findest du im vorherigen Kapitel ein paar gute Argumente für ein Auslandspraktikum. In der Regel beantragt dann dein Betrieb oder deine Berufsschule die Fördergelder für dich.

Sollte dein Ausbildungsbetrieb oder deine Berufsschule nicht am Erasmus+-Programm teilnehmen, kannst du dich hier über andere Fördermöglichkeiten informieren, auf die du dich direkt bewerben kannst. 

Finde deinen Praktikumsplatz im Ausland

Wichtig: Plane deinen Aufenthalt gemeinsam mit deinem Betrieb und deiner Berufsschule: Stimme Zeitpunkt und Dauer für dein Praktikum sowie den Tätigkeitsbereich mit ihnen ab. Nach deiner Zwischenprüfung kann zum Beispiel ein gut geeigneter Zeitpunkt sein. Beginne in jedem Fall frühzeitig mit der Planung.  

So kannst du bei der Suche nach einem Praktikumsplatz im Ausland vorgehen: 

🌍 Frage bei deinem Ausbildungsbetrieb und/oder bei deiner Berufsschule nach, ob es Kontakte zu passenden Praktikumsunternehmen im Ausland gibt.

🌍 Wenn dein Ausbildungsbetrieb international aufgestellt ist und in der EU noch weitere Niederlassungen oder Tochterbetriebe hat, besteht oft die Möglichkeit, dort das Praktikum zu absolvieren. Das ist dann meist recht unkompliziert.

🌍 Frage in deinem Bekannten- und Familienkreis nach. Vielleicht hat ja der Arbeitgeber deiner Tante eine Zweigstelle im Ausland.

🌍 Wende dich an deine Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer. Sie haben oft ein internationales Netzwerk und können dich bei deiner Praktikumssuche unterstützen und beraten.

🌍 Bei der Bundesagentur für Arbeit gibt es eine Zentrale Ausland- und Fachvermittlung (ZAV), die dich zu deinem Auslandspraktikum beraten kann.

Wie genau das Bewerbungsverfahren abläuft und welche Voraussetzungen du mitbringen musst, legen die Einrichtungen selbst fest. 

Was muss ich sonst noch beachten?

💡 Für dein Auslandspraktikum benötigst du einen Versicherungsschutz (mindestens Kranken- und Haftpflichtversicherung). Kümmere dich frühzeitig um den Papierkram.

💡 Ein Auslandpraktikum ist kein Urlaub! Es ist auch nicht vorgesehen, dass du während deines Aufenthalts Urlaub beantragst. Das kann nämlich zu versicherungstechnischen Problemen führen.

💡 Tipp: Hole dir den kostenlosen Europass Mobilitätsnachweis. Er hält Ergebnisse von Lernaufenthalten im Ausland fest, wie zum Beispiel deinem Praktikum.

Weitere Informationen zum Auslandspraktikum mit Erasmus+ findest du hier:


Von Au Pair bis Work & Travel: Du möchtest noch mehr Möglichkeiten für ein Abenteuer im Ausland entdecken? Dann schau mal hier vorbei! ✈️ 

Wir sind auch auf Social Media!

Werde Teil unserer Community & bleib up to date:
Unternehmen, Karrieretipps & Lifehacks für deinen Alltag! 🔥

Für dich. Für deine Zukunft.

Alles auf einen Blick

FINDE DEINE REGIONALE
AUSGABE HIER